Regierungspräsident Hillenbrand besucht die ept GmbH
Regierungspräsident Hillenbrand besucht die ept GmbH
Anlässlich des Aktionstages „Bayerischer Tag der Ausbildung 2016“ besuchte Regierungspräsident Christoph Hillenbrand den mittelständischen Steckverbinderhersteller ept GmbH in Peiting. Der „Tag der Ausbildung“ wird jährlich von der Landesregierung Bayern ausgerufen und von den Bezirksregierungen zum Anlass genommen, sich vor Ort in den Unternehmen über die aktuelle Ausbildungssituation zu informieren. Ausgewählt werden dafür Firmen, die sich in besonderer Weise um das Thema Ausbildung bemühen.
In Peiting wurde Christoph Hillenbrand zusammen mit Franz Lutz, dem Bereichsleiter für Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr, Arno Vitallowitz, Regierungsdirektor Wirtschaftsförderung, und Ludwig Obermeier aus dem Sachgebiet Berufsschulen von Geschäftsführer Thomas Guglhör empfangen. Nach einer kurzen Einführung in die Entwicklung des Unternehmens vom Stanzteilehersteller zum weltweit agierenden Steckverbinder-Spezialisten interessierte sich der Regierungspräsident für die Auswirkungen der aktuellen Arbeitsmarktsituation auf das Unternehmen ept. Trotz des ständigen Kampfes um neue, qualifizierte Arbeitskräfte herrscht bei ept eine sehr geringe Fluktuation. Die Gründe dafür liegen zum einen im gelebten Gemeinschaftssinn des familiengeführten Unternehmens: „Die entscheidenden Grundsteine der Firma ept hat unser Vater, Bernhard Guglhör, gelegt“, erklärt Geschäftsführer Thomas Guglhör. „Mein Bruder und ich führen das Unternehmen nun in seinem Sinne weiter. Qualifizierte Mitarbeiter sind uns natürlich sehr wichtig, aber auch die menschliche Ebene darf dabei nie vergessen werden.“
Ein weiterer Ansatz bei ept ist jedoch auch, einen Schwerpunkt auf die Ausbildung des Nachwuchses zu legen. „Wir sind vor allem über die hohe Ausbildungsquote auf das Unternehmen ept aufmerksam geworden“, erläutert Regierungspräsident Christoph Hillenbrand. „Diese Leistung ist bewundernswert, genauso wie das gesamte Engagement beim Thema Ausbildung,“ lobt er weiter. Das Unternehmen ept bildet bereits seit über 40 Jahren aus. Die aktuelle Ausbildungsquote ist dabei mit 18% sehr hoch, liegt sie doch im Marktdurchschnitt bei 10%.
Neben vielen weiteren Aktivitäten, wie Ferienprogramme, Technikwochen und Berufsinfotage, wird bei ept auch die Integration von Mädchen in technische Berufe besonders gefördert, z.B. durch den jährlich stattfindenden Girlsday. So kommt es, dass inzwischen 22 der aktuell 98 beim Unternehmen beschäftigten Azubis Mädchen sind. Durch das hohe Engagement ist auch die Anzahl der eingehenden Bewerbungen um Ausbildungsplätze in den letzten zwei Jahren stark gestiegen. Trotz der bereits hohen Ausbildungsquote beschloss das Unternehmen deshalb, drei zusätzliche Plätze in Form einer Einstiegsqualifikation zu schaffen. Neben einem 16jährigen Mädchen wurden auch zwei 21jährige, anerkannte syrische Flüchtlinge für diese Maßnahme ausgewählt. Alle drei haben vorab ein einwöchiges Praktikum bei ept gemacht.
„Die ersten Erfahrungen sind bislang durchweg positiv“, so Konrad Socher, Leiter des ept-Ausbildungszentrums in Peiting, in Bezug auf die Flüchtlinge. „Sie sind offen für Neues und sehr fleißig. Lediglich bei Fachausdrücken zeigen sich öfter mal die Sprachbarrieren.“ Für Christoph Hillenbrand ein Punkt, wo staatliche Unterstützung gefragt ist: „Einheitliche Sprachkurse wären für die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen eine große Hilfe. Das ist von den Unternehmen allein kaum zu bewältigen.“
Beim abschließenden Werksrundgang konnte sich Christoph Hillenbrand selbst noch ein Bild vom Ausbildungszentrum machen. Unter anderen sprach er dort mit den beiden anerkannten syrischen Asylanten über ihre neu gewonnenen Eindrücke der letzten Wochen. Zum Abschluss und nach einer Stunde mehr als geplant bedankte sich Regierungspräsident Christoph Hillenbrand für die tiefen Einblicke in die Ausbildungspolitik des Unternehmen sowie die Bereitschaft zur Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund: „Ich freue mich, dass dieses mittelständische Unternehmen, als eines der ersten in Oberbayern, beispielhaft bei dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung mit großem Engagement vorangeht und so einen wichtigen, zukunftsorientierten Beitrag leistet.“
Zurück zur Artikelübersicht.